Liebe Tierbesitzer/innen,
wussten Sie schon, dass nicht nur Knochen brechen können?
Auch Weichteile können manchen Belastungen nicht standhalten und brechen. In der Medizin sprechen wir bei Knochenbrüchen über Frakturen und bei Weichteilbrüchen über Hernien.
Eine häufige Schwachstelle ist dabei die Region um den Nabel. Dies kann angeboren sein, wenn der Nabelring zu groß ist oder sich nicht vollständig verschließt nach Entfernung der Nabelschnur. Es gibt aber auch traumatische Nabelbrüche (Umbilicalhernie) z.B. durch einen Sprung auf`s Sofa, in Kombination mit einer leichten Bindegewebsschwäche.
So geschehen auch bei unserer vierbeinigen Patientin, eine junge Mischlingshündin. Vorstellig wurde sie, weil dort plötzlich ein Knubbel am Bauch war, der auch nach mehreren Tagen nicht wieder verschwand. Frauchen machte sich zudem Sorgen, da ihre Hündin mittlerweile an der Stelle eine Rötung und Schmerzhaftigkeit entwickelt hatte.
In unserer Praxis stellten wir einen circa 2 cm großen entzündeten Nabelbruch fest. Die Hündin bekam von uns entzündungshemmende Schmerzmittel und wurde am nächsten Tag operiert. In der OP stellten wir fest, dass es sich um vorgefallenes Bauchfettgewebe handelte. Dieses hatte sich durch die Einengung entzündet und wurde von uns entfernt. Anschließend wurden die einzelnen Bauchschichten wieder vernäht und der Bruch war behoben.
Dieser Fall ist glimpflich ausgegangen, im schlechtesten Fall können aber auch Teile des Darms oder andere Organe durch eine Hernie eingeklemmt werden. Durch die Abschnürung kann dies lebensbedrohlich werden.
Falls Sie also ganz plötzlich eine Beule am Bauch oder in der Leistengegend bemerken, raten wir zu einer zügigen Untersuchung. Unsere kleine Patientin hat sich derweil gut erholt.
Wir bedanken uns bei Frauchen für Ihr Vertrauen und die Möglichkeit ihre Geschichte mit ihnen zu teilen.