Liebe Tierbesitzer/innen,
unser nächster Fall zeigt exemplarisch, wie wichtig eine jährliche Allgemeinuntersuchung (Check-Up) generell bei Haustieren ist.
Eine Besitzerin kam mit ihren vier Kaninchen zum jährlichen Impftermin. Da nur gesunde Tiere geimpft werden sollten, erfolgt vorab immer eine Allgemeinuntersuchung.
Bei einem Kaninchen fiel ein reduziertes Körpergewicht im Vergleich zum Vorjahr auf. In der Untersuchung ertasteten wir eine Umfangsvermehrung im Bauchraum des weiblichen Kaninchens.
Daraufhin haben wir die Patientin geröntgt. Auf dem Bild (gelber Kreis) zeigte sich eine Masse vor der Harnblase.
Wir stellten den Verdacht eines Tumors im Bereich der Gebärmutter. Da Metastasen im Bereich der Lunge ausgeschlossen werden konnten, stand einer operativen Behandlung nichts mehr im Wege.
Gesagt, getan: Am nächsten Tag operierten wir die Kaninchendame und staunten nicht schlecht, als gleich zwei große Wucherungen am rechten Gebärmutterhorn und am Eierstock zum Vorschein traten.
Durch eine pathologische Untersuchung konnten Adenokarzinome (der häufigste bösartige Tumor bei Kaninchenweibchen) nachgewiesen werden. Ohne die Kastration, wäre die kleine Patientin an diesem Tumor gestorben.
Daher empfehlen wir eine jährliche Allgemeinuntersuchung um Erkrankungen frühzeitig erkennen und zeitnahe Maßnahmen ergreifen zu können. Bitte bedenken Sie, dass dadurch lange Leidenswege und unnötige Kosten vermieden werden können.